Der Begriff ‚Spannmann‘ hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert und bezieht sich auf eine spezifische Rolle innerhalb der spätfeudalistischen Gesellschaftsstruktur. In dieser Zeit waren Spannmänner hauptsächlich als Hilfsarbeiter im Bergbau und der Landwirtschaft des Rheinlandes tätig. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, bei der schweren körperlichen Arbeit, insbesondere im Kohleabbau im Ruhrgebiet, Unterstützung zu leisten. Diese Arbeiter waren oft mit den Gaunersprachen vertraut, da sie in einem Umfeld lebten, das von Überfällen und Raub geprägt war. Spannmänner konnten in diesen Krisensituationen auch als ‚Schmiere‘ für Diebe oder als Aufpasser fungieren, um die Polizei abzuhalten. Somit spiegelt der Begriff ‚Spannmann‘ nicht nur eine arbeitsbezogene Rolle wider, sondern auch die sozialen und kriminellen Strukturen, die die damalige Zeit prägten. Die vielfältigen Bedeutungen und Konnotationen des Begriffs zeigen, wie eng das Leben der Menschen im Rheinland mit den dynamischen Entwicklungen des Bergbaus und der Gesellschaft verbunden war.
Spannmann im Landwirtschaftlicher Kontext
Im landwirtschaftlichen Kontext spielt der Spannmann eine bedeutende Rolle, obwohl sein Ursprung in der Gesellschaftsstruktur des 18. Jahrhunderts verwurzelt ist. Ursprünglich als Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft tätig, war der Spannmann für verschiedene Aufgaben verantwortlich, die oft mit der Ernte und der Verarbeitung von Getreide verbunden waren. Im Ruhrgebiet, bekannt für seinen Bergbau, gab es auch Überschneidungen, bei denen Spannmänner gelegentlich zwischen Landwirtschaft und Bergbau wechselten. Während dieser Zeit kannte man den Begriff Spannmann auch in Bezug auf das Volumenmaß für Kohle, das vor allem im schwedischen Sprachraum älterer Geschichte Verwendung fand. Diese Verbindung zeigt, wie flexibel und multifunktional der Spannmann in verschiedenen Wirtschaftszweigen war und ist. Die Fähigkeit, sich an unterschiedliche Anforderungen anzupassen, machte den Spannmann unentbehrlich in der Landwirtschaft und hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Ernteprozesse.
Die Rolle des Spannmanns im Bergbau
Die Rolle des Spannmanns im Bergbau ist vielseitig und eng mit der spätfeudalistischen Gesellschaftsstruktur des 18. Jahrhunderts verbunden. In dieser Zeit, besonders im Ruhrgebiet, war der Spannmann oft ein Hilfsarbeiter, der wichtige Aufgaben in der Förderung von Kohle übernahm. Seine Hauptaufgabe bestand darin, den Spann der Förderkette zu sichern und die Arbeit der Bergleute als Gehilfe zu unterstützen. Der Spannmann war in der Regel ungelernt oder handwerklich ausgebildet, also ein Geselle, und damit eine Schlüsselfigur im industriellen Bereich des Bergbaus. Die Bedeutung dieses Begriffs erweiterte sich im Laufe der Zeit und fand auch im landwirtschaftlichen Bereich Anwendung, wo der Spannmann als eine Art Hilfskraft zur Unterstützung bei der Ernte von Getreide fungierte. Der Begriff Spann hat Wurzeln im schwedischen Volumenmaß und spiegelt die Verbindung zwischen Arbeit und Leistung in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten wider. So wird deutlich, dass die Rolle des Spannmanns im Bergbau nicht nur auf technische Fähigkeiten beschränkt war, sondern auch soziale Funktionen in einer sich wandelnden Arbeitswelt übernahm.
Bedeutung und Verwendung im Ruhrgebiet
Im Ruhrgebiet ist der Begriff Spannmann tief in der spätfeudalistischen Gesellschaftsstruktur verwurzelt, die im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. hier fungierte der Spannmann nicht nur als Gehilfe, sondern auch als Hilfsarbeiter, der häufig als ungelernter Geselle in verschiedenen Bereichen Unterstützung bot. Besonders im Bergbau war der Spannmann ein unverzichtbarer Zuarbeiter, der oft als gescheiterter Abkömmling aus anderen Berufen oder als Filzokrat in das System integriert wurde. Die Arbeitskräfte im Ruhrgebiet waren häufig aus Norddeutschland oder dem Rheinland zugewandert, und der Spannmann nahm eine zentrale Rolle in der Organisation der Arbeitsabläufe ein. Zudem wird der Begriff Spann auch in Bezug auf Volumenmaß verwendet, insbesondere für Getreide und Trockenwaren, die in der Region gehandelt wurden. Die Verknüpfung dieser Begriffe zeigt die Vielseitigkeit des Spannmanns, der nicht nur im Bergbau, sondern auch in der alltagspraktischen Wirtschaft des Ruhrgebiets von Bedeutung war. Auch in Bezug auf Längenmaß gibt es in der Region historische Bezüge, die den Begriff Spannmann umreißen und seine vielfältigen Funktionen verdeutlichen.